Biodiversitätswoche Kita

Projekt zur Förderung des Nachhaltigkeitsbewusstseins in Hinblick auf Biodiversität und Ernährung

Begründung für das Projekt

Immer weniger Kinder halten sich regelmäßig draußen auf und sind mit der Natur vertraut. Das Thema Biodiversität ist für die meisten Kinder ein Fremdwort. Dabei ist ihnen auch die Herkunft von Lebensmitteln zunehmend unbekannt. Der Entfremdung von der Natur kann nur entgegengewirkt werden, indem wieder eine unmittelbare Verbindung zur Natur aufgebaut wird. Genau diese wird im Rahmen des Projektes geschaffen und verbessert. Durch den direkten Bezug zur Lebenswelt der Kinder fällt ihnen dieses leichter.

Projektziele und Zielgruppe

Zielgruppe des Projektes sind die Kinder von teilnehmenden Kitas sowie deren Eltern und Erzieher*innen. Innerhalb des Projektes sollen Kinder, Eltern und Erzieher*innen sich mit dem Themenbereich naturnahe Pflanzen, Insektenschutz und Ernährung auseinandersetzten. Wesentliches Merkmal des Angebots ist die Gesamtstruktur als Komplett-Paket im Rahmen einer Projektwoche, so dass der Kindergarten ohne besondere eigene Vorbereitung dieses Angebot nutzen kann und nach Projektabschluss auch nachfolgende Kinder und Eltern durch das naturnah und insektenfreundlich umgestaltete Außengelände sowie Bildungs- und Infomaterial mit dem Thema in Berührung kommen.

Maßnahmen

Alle Maßnahmen und Aktivitäten werden vom Umweltzentrum Hannover geplant, vorbereitet in der KiTa durchgeführt, wobei auch Informationsmaterialien an die verschiedenen Zielgruppen (Eltern, Kinder, Erzieher*innen) herausgegeben werden, die auch nach Projektende weiter verwendet werden können. Ziel ist es, eine Projektwoche durchzuführen und gleichzeitig einen Teil des Außengeländes biodiversitätsfördernd zu gestalten. Hierbei werden die Erzieher*innen auf die naturnahe Fläche vorbereitet sowie die Eltern im Vorfeld informiert und an einem Tagen miteingebunden.

Folgende Maßnahmen und Aktivitäten sind im Rahmen der Projektwoche geplant:

1. Projekttag – Wildbienenpädagogik

Insekten, was sind das? Und wofür brauchen wir die? Es gibt mehr Bienenarten als die Honigbiene und diese stechen auch nicht. Insekten sowie insbesondere Wildbienen und deren Lebensraum werden mittels Fingerpuppen, Geschichten und Spielen vermittelt. Dies ist der Einstieg für die Kinder in die Projektwoche. Hier werden einige Grundlagen gelegt und Hemmnisse und Ängste abgebaut.

2. Projekttag Nisthilfen basteln und bemalen

Das Wissen über den Lebensraum und das Vorhandensein unterschiedlicher Bienenarten wird mittels der Fingerpuppen kurz verstetigt und anschließend werden Nisthilfen angefertigt. Entweder aus Konservendosen und Bambus oder Hartholzblöcke mit vorhandenen Nistgängen werden bemalt. So wird das vorherige Wissen verstetigt und kann in Form einer Nisthilfe auch mit nach Hause genommen und auch auf dem Kitagelände platziert werden.

3. Projekttag – Hochbeet bepflanzen, Giftigkeitstag

In ähnlichen Projekten wurde deutlich, dass viele Kinder nicht wissen, was eine Pflanze ist. In einer Einführung darüber, dass auch Kartoffeln und Schnittlauch Pflanzen sind, können im Rahmen der Bepflanzung eines Kindergerechten- Hochbeetes aufgezeigt werden, das Insektenschutz und Essen miteinander verbunden sind. Die Kinder lernen wo und wie Gemüse wächst und das viele Küchenkräuter zugleich auch eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten sind. Manche Pflanzen kann man essen andere wiederum sind giftig für Menschen. Dies wird spielerisch an die Kinder vermittelt. Erzieher*innen wie auch Eltern bekommen Tipps und Hinweise zu giftigen Pflanzen und vor allem den entspannten Umgang mit selbigen.

4. Projekttag – Kochen

Auch wenn das Gemüse aus dem Hochbeet noch nicht geerntet werden kann steht am 4. Projekttag das Thema Kochen auf dem Programm. In vielen Familien wird nicht mehr frisch gekocht und Kinder werden selten am Kochprozess beteiligt. Am Kochtag haben die Kinder die Möglichkeiten, einerseits neue Fertigkeiten im Umgang mit der Zubereitung von verschiedenen vegetarischen Snacks für die Kitaküche zu erlernen und neue Geschmackserfahrungen zu machen. Im Mittelpunkt stehen auch hier regionale Bio-Lebensmittel, von denen hoffentlich einige auch später im Hochbeet von den Kindern geerntet werden können.

5. Projekttag – pflanzen heimischer Gewächse und Zwiebeln, ggf. Weidentipi mit heimischen Kletterpflanzen, Insekten beobachten, Vogelhäuser aufhängen

Zusammen mit den Kindern werden verschiedene Flächen des KiTa-Geländes mit heimischen Pflanzen bestückt. Hierbei werden die Eltern mit einbezogen. Durch die Verschönerung des Geländes und die vorangegangenen Aktionen wird das Interesse der Kinder und Erwachsenen (Eltern und Erzieher*innen) für die Natur geweckt und die Vorteile heimischer Pflanzen werden verstetigt. Zielgruppengerechte Informationen vermittelt die Bedeutsamkeit der Pflanzen für bestimmte Tiere/Insekten. Gemeinsam mit den Eltern wird (je nach KiTa Gelände) ein Weidentipi geflochten und ein Totholzstapel angelegt. Insektenschutz kann somit auch als Spielort fungieren. Weidenblüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten und werden ergänzt durch heimische Kletterpflanzen. Groß und Klein bekommen Anregungen für Zuhause. 

Mittels einer Becherlupe können die Kinder zusammen mit eine*r*m Projektmitarbeiter*in auch Insekten beobachten.

Nachhaltigkeit des Projektes

Die naturnahe Fläche sowie die Gemüsebeete sind auch über den Projektzeitraum hinaus als Anschauungs- und Beobachtungsobjekt für Groß und Klein verfügbar. Durch die einfache Pflege von naturnahen Flächen kann der insektenfreundliche Bereich für viele Jahre erhalten bleiben und den Kindern die Natur ein Stück näher bringen. Da im Rahmen des Projektes auch die Eltern und Erzieher*innen mit einbezogen werden, kann das Thema von allen Zielgruppen auch über den Kindergarten hinaus weiter verbreitet werden.